Die Playstation 4 ist seit 2013 auf dem Markt erhältlich und viele Benutzer haben möglicherweise bereits die Grenzen ihrer 500GB Festplatte erreicht, insbesondere wenn sie viele Spiele über den Playstation Store herunterladen oder die PS4 auch als Medienzentrale nutzen. Glücklicherweise ist es relativ einfach, die eingebaute Festplatte auszutauschen, um den Speicherplatz zu erweitern oder die Leistung der Playstation zu verbessern. Auch um die Performance der Playstation zu erhöhen, kann ein Wechsel sinnvoll sein:

Die in der Playstation von Werk verwendete Festplatte hat eine relativ langsame Lesegeschwindigkeit von 116 MB pro Sekunde, weshalb der Einsatz modernerer Festplatten oder sogar Solid State Disks (SSDs) die Ladezeiten von Leveln, Texturen und anderen Daten merklich verbessern kann. Allerdings sind SSDs im Vergleich zu herkömmlichen Festplatten immer noch deutlich teurer. Dies mag für den Einsatz in mobilen Geräten, wie Laptops, wo der geringere Stromverbrauch der SSDs eine Rolle spielt, noch akzeptabel sein, aber wenn es darum geht, den Speicherplatz auf der Playstation zu erweitern, sind SSDs keine kostengünstige Alternative.

SSHD als der perfekte Kompromiss?

Doch es gibt eine Kompromisslösung, die gleichzeitig hohes Speichervolumen und niedrige Zugriffszeiten verspricht. Hybridlaufwerke, sogenannte SSHDs, kombinieren nämlich die beiden Festplattentypen. Dabei wird der Großteil des Speichers über eine klassische HDD zur Verfügung gestellt, daran gekoppelt liegt ein kleinerer Anteil an Flashspeicher vor. Die Festplatte lagert auf diesen ausschließlich oft genutzte Dateien aus, sodass diese besonders schnell geladen werden können. Auf der Playstation kann das zum Beispiel so aussehen, dass Texturdaten eines aktuell gespielten Levels, die immer wieder geladen werden müssen, in diesen schnelleren Teil der Platte geschrieben werden. Sobald der Level oder gar das ganze Spiel abgeschlossen ist und die Dateien erst einmal nicht mehr verwendet werden, wandern sie zurück in den langsameren Langzeitspeicher und machen damit Platz für aktuell genutzte Daten.

Erhebliche Perfomance-Gewinne

Ein jüngst bei eurogamer erschienener Artikel belegt die deutlichen Performance-Zuwächse noch einmal. Die Menge der sichtbaren, sehr niedrig aufgelösten Texturen und Objekte während des Levelaufbaus, heißt es dort, falle bei der Verwendung einer SSHD deutlich geringer aus, als bei Nutzung des Stock-Laufwerks. Noch stärker fällt dieser Effekt natürlich bei Nutzung einer reinen SSD ins Gewicht. Doch da diese etwa vier bis acht mal so viel kosten, wie SSHDs ist es aus Perspektive der Preisleistung mehr als fraglich, ob diese Investition sich lohnt.

Das Test-Team bei Eurogamer hat dabei eine 1TB SSHD von Seagate gegen die Standardplatte der PS4 antreten lassen und die Performance anhand mehrerer aktueller Titel verglichen. In nahezu allen Fällen war das Hybridlaufwerk schneller als das 500GB-Standarddrive. In manchen Fällen fiel der Geschwindigkeitszugewinn drastisch aus, etwa beim Laden des ersten Levels von „Thief“, das mehr als ein drittel schneller von statten ging, als mit der Basiskonfiguration der Playstation 4. In anderen Fällen, etwa beim Start von Metal Gear Solid 5, fiel der Geschwindigkeitsgewinn deutlich ernüchternder aus und betrug nur noch Sekundenbruchteile. Eine kuriose Ausnahme bildete der Titel „Need for Speed: Rivals“, bei dem der Spielstart sogar ein paar Zehntelsekunden länger dauerte, als mit der Stock-Hardware. Doch wie so oft gilt hier wohl, dass die Ausnahme die Regel bestätigt und der Test insgesamt zeigt, dass SSHDs auch beim Einsatz in der Playstation 4 eine günstige Alternative zu vollwertigen SSDs darstellen können. Zumindest bis die Preise dafür weiter sinken.

Ein aktueller, von Digital Foundry, durchgeführter Vergleich siedelte die Performance der SSHD klar im Mittelfeld zwischen HDD und SSD an. Ein Fazit findet ihr im Artikel PS4 Festplatten Vergleich.

Kauf und Alternativen

Ein Terabyte große SSHDs in der für die PS4 benötigten 2,5 Zoll Bauform kosten durchschnittlich ca 75 Euro - durch die Chip-Krise, die in der Corona-Pandemie entstand, sind die Preise allerdings stark schwankend. Für ein paar Euro mehr, erhält man erheblich größere HDDs mit der alten, ausschließlich auf Magnetspeicher basierenden Technik. Ein Abwägen des größeren Speichers gegen die höhere Geschwindigkeit kann hier also durchaus noch sinnvoll sein, denn auch mit einer schnelleren HDD kann man bereits kleinere Performance-Gewinne erzielen. Den besten Kompromiss scheint aber im Moment tatsächlich die Hybridtechnik zu bieten.

Einige Vor- und Nachteile des Einbaus einer SSHD (Solid State Hybrid Drive) in eine PS4 sind:

Vorteile:

  1. Geschwindigkeit: SSHDs sind schneller als herkömmliche Festplatten (HDD), da sie einen Teil ihres Speichers in Form von Solid-State-Speicher haben, der schneller als mechanischer Speicher ist. Dies kann dazu beitragen, dass die PS4 schneller bootet und schnellere Ladezeiten für Spiele hat.
  2. Größere Kapazität: SSHDs haben in der Regel eine größere Kapazität als die Standard-Festplatte der PS4, was bedeutet, dass Sie mehr Spiele und andere Inhalte speichern können.
  3. Längere Lebensdauer: SSHDs haben weniger bewegliche Teile als herkömmliche Festplatten, wodurch sie ggf. weniger anfällig für Ausfälle durch Verschleiß sind.

Nachteile:

  1. Kosten: SSHDs sind in der Regel teurer als herkömmliche Festplatten.
  2. Lese- und Schreibgeschwindigkeit: Die Geschwindigkeiten von SSHDs sind denen von Solid-State-Drives (SSDs) deutlich unterlegen.
  3. Kapazität: Obwohl SSHDs oft größere Kapazitäten als herkömmliche Festplatten haben, sind sie aufgrund der Bauweise aktuell in kleineren Kapazitäten erhältlich als die meisten SSDs. Dies könnte sich natürlich ändern, aber offenbar ist die Produktion für die Hersteller nicht ganz so interessant.
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Übersicht: Preis / Leistung

Unsere absolute Empfehlung für preisbewusste Käufer, die nicht mehr als 2 Terabyte-Speicherplatz benötigen, ist eindeutig der Kauf einer SSHD. Der Einbau kann die Leistung der Konsole verbessern und ihre Kapazität erhöhen. Allerdings kommt es auf die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben an, ob sich der Aufwand und die zusätzlichen Kosten lohnen. Wenn Du sehr viel Wert auf Geschwindigkeit / Leistung legst, könnte eine SSD die bessere Wahl sein. Allerdings musst du bereit sein, hierfür mehr Geld auszugeben. Die SSHD bringt bereits einen kleinen Performance-Schub, aber ist in der Regel deutlich günstiger - aus unserer Sicht ein guter Kompromiss.

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